Der IHC 353

Traktorwissen: Wissenswertes zum Ackerschlepper IHC 353

MC Cormick IHC 353 Schlepper

MC Cormick International Harvester (IHC) 353. Der Schlepper ist vielseitig einsetzbar und noch heute ein beliebter Oldtimer.

 Bild: Stance flickr.com


Modellgeschichte

Die IHC, die International Harvester Company, war jahrzehntelang einer der größten Hersteller von Ackerschleppern, Land- und Baumaschinen. Das Modell IHC 353 wurde von 1967 bis 1972 produziert. Der 353 gehört zu den kleineren Modellen und ist ein kraftvoller, zuverlässiger Schlepper, der einfach zu bedienen ist.

Gleichzeitig ist das Fahrzeug leicht, robust und mit seiner schnittigen, modernen Form optisch ansprechend. Der Traktor ist zudem vergleichsweise einfach zu warten und zu reinigen. Der Ölfilter kann z.B. schnell und einfach abgeschraubt und ausgetauscht werden.


 Technische Daten

  • Hersteller: IHC McCormick
  • Modellbezeichnung IHC 353
  • Kategorie: Ackerschlepper
  • Bauzeitraum: 1967–1972
  • Motor: Dieselmotor 3-Zylinder 2,5 Liter Hubraum
  • Kraftstoff: Diesel
  • Hubraum: 2.536 cm³
  • kW/PS: 24,9 / 34 PS
  • Geschwindigkeit: 20 km/h
  • Fahrzeuglänge: 3.090 mm
  • Fahrzeugbreite: 1.504 mm
  • Fahrzeughöhe: 1.441 mm
  • Radstand: 1.915 mm
  • Leergewicht: 1.965 kg
  • Werksbereifung: 5.50-16 ASF / 10-28 AS
  • Produktionszahl: ca. 19.000 Stück

IHC 353 mit Heu Anhänger

Ein IHC 353 mit Heu beladenen Anhänger auf dem Weg zurück zum Hof.

 Bild: Stance flickr.com


Motor & Getriebe

Der IHC 353 Schlepper verfügt über einen 3-Zylinder Motor mit 2,5 Liter Hubraum (2.536 Kubikzentimeter) und einer maximalen Leistung von 34 PS. Der Dieseltank nimmt 60 Liter Diesel auf, das Füllvolumen des Kühlers beträgt knapp 13 Liter.

Die Einspritzung des Kraftstoffs erfolgt unmittelbar in die Brennräume über dem Kolben. Das fördert - zusätzlich zum Schwingungsausgleich - die Laufruhe des Motors, der Kraftstoffverbrauch reduziert sich.

Die Ein- und Auslassventile haben rotierende Ventilteller. Sie verhindern das einseitige Ausschlagen der Ventilsitze. Besondere Kühldüsen leiten schädliche Wärme ab. Die Nockenwelle ist hoch angeordnet, so können die Ventilstößelstangen kurz gehalten werden. Die sich bewegenden Massen des Ventiltriebs werden verringert. Das Ergebnis ist eine verbesserte Drehzahlunempfindlichkeit und noch bessere Laufruhe.

Das Getriebe ist nicht synchronisiert, die Zwischenkupplung ist notwendig. Die Modelle haben jeweils vier Vorwärtsgänge in der Straßen- und der Ackergruppe. Dazu kommen zwei Rückwärtsgänge. Zwischen Acker- und Straßengruppe schaltet man durch einen einfachen Hebel hin und her.

Dieses Agriomatic-Getriebe wurde ab 1958 serienmäßig angeboten, bis dahin war es eine Sonderausstattung. Die Konstruktion erleichterte insbesondere die Arbeit mit schweren, zapfwellenbetriebenen Maschinen. Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs konnte im Ackergang stufenlos herauf- und herabgesetzt werden. Die Motordrehzahl veränderte sich nicht.

Der Zapfwellenantrieb war jetzt im Ackergang unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit. Drohte die angeschlossene Arbeitsmaschine zu verstopfen, so setzte man die Geschwindigkeit bequem herab oder hielt an. Die Zapfwelle lief gleichbleibend weiter, die gesamte Motorkraft stand jetzt zur Verfügung. Ein Verstopfen der Arbeitsmaschine wurde rechtzeitig verhindert. Die Zapfwelle konnte im fahrenden Betrieb auch zu- und abgeschaltet werden.


Ausstattung

Das Armaturenbrett ist beim IHC 353 sehr übersichtlich. Alle wichtigen Daten werden auf einen Blick erfasst: Tankinhalt, Öldruck, Licht, Tacho, Betriebsstundenzähler und Drehzahlmesser.

Eine Hydraulik gehörte nicht zur Standardausstattung. IHC entwickelte die sogenannte Regelhydraulik "exakt". Sie verbesserte die Möglichkeit, hydraulisch gesteuerte Geräte zu lenken. Geräte zur Bodenbearbeitung konnten auf die genaue Tiefe eingestellt werden.

Ein Steuergerät zum Kippen (ein Kipperanschluss) gehört nicht zum Standard, wird aber als Zusatzausstattung angeboten. Die vordere und hintere Spurbreite lässt sich für Sonderkulturen schnell und einfach anpassen. Ab 1970 wurden alle Modelle mit einem Überschlagschutz ausgeliefert.


Passende Frontlader

Der Erfolg der IHC in Deutschland beruht auch darauf, dass das Unternehmen aus einer Hand nicht nur den Schlepper produzierte. Sondern auch verschiedene Anbau- und Zuggeräte für die Feldarbeit. Dazu zählen Rasenmäher, Heuwender und –lader oder Kartoffellegemaschinen. Frontlader waren mit Forke oder Schaufel erhältlich. Für den IHC 353 passend sind eine viel zahl an Frontlader verschiedener Hersteller.


Passende Ersatzteile

Bei den Modellen mit drei, vier oder sechs Zylindern arbeitete IHC nach dem Baukastenprinzip. Zahlreiche Modelle hatten identische Teile wie Pleuelstangen, Laufbuchsen, Kolben oder Ventile und Lager. Das vereinfachte die Reparatur, die örtliche IHC - Werkstatt musste weniger Teile vorrätig haben.

Das Modell IHC 353 verkaufte sich über 19.000 mal. Einige IHC 353 sind auch noch heute in Betrieben im Einsatz. Passende Ersatzteile werden jedoch seit Jahrzehnten nicht mehr produziert. Daher sind nur gebrauchte Teile zu finden. Anbieter von Traktor Ersatzteilen für den IHC 353 sucht man am besten in Kleinanzeigen Portale. Auch im markenspezifischen Oldtimer Schlepper Forum kann man fündig werden.

Zusätzlich passendes Zubehör für den IHC 353 sind z.B.: hydr. Kippeinrichtungen, Schaufel, Mistgabel und Schneeketten.


Der IHC 353 heute

Das Modell 353 wurde von 1967 bis 1972 mit einer Stückzahl von über 19.000 Einheiten gebaut. Der Traktor ist noch heute beliebt. Geschätzt werden die Wendigkeit (Wendekreis von 3,27 m), die Leichte Handhabung und der mit 34 PS robuste Motor. Oldtimer-Fans ziehen mit dem IHC 353 Saatgut, fahren Reisig oder benutzen ihn für Arbeiten im Heu. Das Modell gilt als langlebig und zuverlässig. Bei richtiger Pflege und Wartung sind weit über 10.000 Betriebsstunden möglich.


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